Klaus erzählt: Wie Gewichtsverlust deinen Appetit verändert
Von Klaus, dem ehemaligen Personal Trainer, der eigentlich im Fernsehen sein sollte
Hier sitze ich mal wieder, ein Glas Rotwein in der einen Hand, die bittere Realität in der anderen. Warum? Weil ich all dieses Wissen über Gesundheit und Fitness habe und niemand mir eine TV-Show gibt. Stattdessen schreibe ich jetzt über Dinge, die ich schon unzählige Male meinen Kunden erklärt habe. Heute geht es darum, wie Gewichtsverlust deinen Appetit beeinflusst. Und glaub mir, es ist ein Thema, das viel komplexer ist, als die meisten denken.
Die Wahrheit über Appetit und Übergewicht
Fangen wir mit einer unangenehmen Wahrheit an: Übergewicht hat oft einen Teufelskreis zur Folge, der deinen Appetit betrifft. Wenn du zu viel isst, speichert dein Körper Energie in Form von Fett. Und dieses Fett beeinflusst wiederum Hormone, die deinen Appetit steuern, wie Leptin und Ghrelin.
Leptin sagt deinem Gehirn: „Hey, wir haben genug gegessen!“ Aber wenn du übergewichtig bist, wird dein Körper oft resistent gegen Leptin. Das bedeutet, dass du mehr isst, obwohl du eigentlich satt sein solltest.
Und dann ist da noch Ghrelin, auch bekannt als das Hungerhormon. Es wird ausgeschüttet, wenn dein Magen leer ist, und lässt dich hungrig fühlen. Bei Übergewichtigen spielt Ghrelin oft verrückt, was zu Heißhungerattacken führt.
Was passiert mit deinem Appetit, wenn du abnimmst?
Jetzt kommt der interessante Teil: Wenn du abnimmst, verändert sich auch dein Appetit. Aber nicht immer so, wie du es dir vorstellst.
Der Anfang ist schwer: Wenn du anfängst, Gewicht zu verlieren, wird dein Ghrelin-Level steigen. Dein Körper denkt, er hungert, und schaltet auf Überlebensmodus. Das bedeutet, dass du mehr Hunger fühlst, obwohl du weniger isst.
Leptin arbeitet wieder besser: Sobald du anfängst, Fett zu verlieren, kann dein Körper Leptin effektiver nutzen. Das bedeutet, dass du dich schneller satt fühlst und weniger isst – aber das passiert nicht über Nacht.
Dein Geschmackssinn verändert sich: Viele meiner Kunden haben mir erzählt, dass sie nach ein paar Monaten Gewichtsverlust weniger Lust auf Junk Food hatten. Dein Körper gewöhnt sich an gesündere Lebensmittel, und plötzlich schmecken diese besser.
Klaus' Geschichten aus dem Trainerleben
Ach, wie oft habe ich Kunden gesehen, die mit großem Enthusiasmus gestartet sind und nach einer Woche meinten: „Klaus, ich habe mehr Hunger als je zuvor!“ Ja, natürlich hast du das. Dein Körper hasst Veränderung.
Da war zum Beispiel Tina. Sie hatte immer Heißhunger auf Süßigkeiten. Nach drei Monaten intensiven Trainings und einer Umstellung auf eine gesunde Ernährung sagte sie mir: „Klaus, ich habe keine Lust mehr auf Schokolade.“ Und ich dachte mir: Das ist genau der Punkt, den ich immer versuche zu vermitteln! Aber hat irgendjemand das in einer TV-Show festgehalten? Natürlich nicht.
Wissenschaftliche Fakten, die du kennen solltest
Gewichtsverlust hat nicht nur körperliche, sondern auch psychologische Auswirkungen auf deinen Appetit. Hier ein paar Fakten:
Appetitregulation durch Hormone: Leptin und Ghrelin sind nicht die einzigen Hormone, die eine Rolle spielen. Insulin, Cortisol und sogar Serotonin beeinflussen, wie hungrig du dich fühlst.
Fettzellen senden Signale: Fettzellen sind nicht nur passive Speicher. Sie senden Signale an dein Gehirn, die deinen Appetit beeinflussen. Wenn du Fett verlierst, wird dein Gehirn weniger dazu verleitet, ständig Hunger zu signalisieren.
Der Einfluss der Psyche: Essen ist oft emotional. Wenn du abnimmst und gesünder wirst, verbessert sich oft auch dein emotionales Wohlbefinden. Das kann dazu führen, dass du weniger aus Langeweile oder Frust isst.
Warum Geduld der Schlüssel ist
Ich weiß, was du denkst: „Klaus, warum ist das so kompliziert?“ Weil der menschliche Körper kompliziert ist, mein Freund. Gewichtsverlust ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Dein Appetit wird sich nicht von heute auf morgen ändern. Aber mit der Zeit wirst du feststellen, dass es einfacher wird.
Klaus' Tipps, um den Appetit während des Gewichtsverlusts zu kontrollieren
Hier ein paar Tipps, die ich meinen Kunden immer gegeben habe:
Iss ballaststoffreiche Lebensmittel: Ballaststoffe halten dich länger satt und helfen, deinen Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
Trinke mehr Wasser: Dehydration kann sich oft wie Hunger anfühlen. Ein großes Glas Wasser vor den Mahlzeiten kann helfen, weniger zu essen.
Plane deine Mahlzeiten: Wenn du weißt, was du isst, bist du weniger anfällig für impulsive Entscheidungen.
Vermeide extreme Diäten: Crash-Diäten machen alles nur schlimmer. Sie verstärken den Hunger und führen oft zu einem Jo-Jo-Effekt.
Bewege dich regelmäßig: Bewegung hilft, deinen Appetit zu regulieren und dich generell besser zu fühlen.
Fazit: Ein neuer Umgang mit Appetit
Gewichtsverlust verändert deinen Appetit – das ist unvermeidlich. Aber das ist keine schlechte Sache. Es ist eine Gelegenheit, deinen Körper besser zu verstehen und eine gesündere Beziehung zum Essen aufzubauen.
Also, wenn du denkst, dass es unmöglich ist, deinen Appetit zu kontrollieren, denk noch mal nach. Mit Geduld, Wissen und ein bisschen Unterstützung kannst du es schaffen. Und wer weiß? Vielleicht wirst du eines Tages so stolz auf deinen Fortschritt sein, wie ich es bei meinen Kunden immer war – auch wenn die Welt meine Erfolge nie im Fernsehen gesehen hat.
Prost, und bleib dran!
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